Tödliches Tablettenessen

trama.jpgPHARMAINDUSTRIE / OPIATE /MEDIKAMENTE / ÜBERDOSIS /

Eine Studie in Irland hat festgestellt, dass das verschreibungspflichtige Medikament Tramadol deutlich mehr Leute jährlich umbringt als Heroin und Kokain zusammen. Legere Verschreibung und damit einhergehender eskalierender Missbrauch schicken sich an, eine kritische Masse an Toten hervorzubringen. Gegen mittelstarke bis sehr starke Schmerzen soll das mächtige Opiat helfen. Tut es auch, aber nicht auf Dauer: Ein chronischer Schmerzpatient wird die Dosis unweigerlich immer höher schrauben, da er eine immer höhere Toleranz entwickelt. „Sie essen die Tabletten nicht einzeln, sondern gleich händevoll“, beschwert sich ein Arzt im untenstehenden Video, ein anderer erklärt, dass der Tramadolsüchtige sich selbst sukzessive ins Koma versetzt. Traurig, aber es gibt auch einen Witz daran: Cannabis, mit Hilfe dessen nachweislich die Opiat-Medikation herabgesetzt werden kann, halten die meisten Ärzte für gefährlicher als Heroin. Eine erschütternde Bildungslücke, wie die Zahl der Cannabis-Toten während der letzten 100 Jahre nahelegt. Zwei äußerst umstrittene Todesfälle in Verbindung mit Cannabis sind von einer methodisch äußerst umstrittenen Studie übrig geblieben – Herzkranke waren verstorben, die zuvor Cannabis geraucht hatten, und wie üblich war zuerst der Zusammenhang festgestellt und dann erst diesem nachgeforscht worden. Gut, sagen wir zwei Tote in 100 Jahren. Allein in Irland gab es zuletzt 30 Tramadol-Tote binnen eines Jahres. Dann wäre das Verhältnis der Toten 15.000 zu 1 – für Cannabis. Mehr im Artikel (englisch) HIER.

Opiumhändler bekämpft Cannabis

mohn.jpgOPIATE / CANNABIS / LOBBYING.
Insys Therapeutics, eine Firma, die mit Opioiden ihr Vermögen macht, hat soeben eine halbe Million Dollar an eine Kampagne gespendet, die die geplante Legalisierung von Marihuana im US-Bundesstaat Arizona verhindern will. Insys ist der Produzent eines Zungen-Sprays namens Subsys, welches das Opioid Fentanyl enthält. Die Firma rechtfertigt sich damit, dass Marihuana gefährlich ist, weil es Kindern schaden kann. Einer Story im Columbus Dispatch zufolge sind von den 3.000 Toten, die aufgrund einer Überdosis an Medikamenten im US-Bundesstaat Ohio jährlich sterben, ein Drittel Fentanyl-Konsumenten. Es sterben also täglich zwei bis drei Menschen in Ohio an einer Überdosis Fentanyl. Der Popstar Prince ist ebenfalls an diesem Medikament gestorben.

Längere Story (in english) HIER.

Insys-Website HIER.